Flie­gen

Alles über Fliegen

Wann treten Fliegen hauptsächlich auf?

Die meisten Fliegen entdecken wir übers Jahr gesehen bei uns von April bis Ende September. Doch auch im Winter sind die Fliegen nicht verschwunden. In geschützten und nicht zu kalten Rückzugsbereichen können die Fliegen auch lange Kältezeiten überstehen. Es gibt sogar Fliegenarten die nur bei kälte aktiv sind!

Warum habe ich plötzlich viele Fliegen?

Wochen oder monatelang hatte man kein Problem mit Fliegen. Doch eines Tages wimmelt es in der Küche nur so davon? Schnell besteht der Verdacht, daß man das Fenster gestern Nacht bei eingeschalteter Lampe offen gelassen hat. Zwar können Fliegen auch so in unsere Räume gelangen doch in den meisten Fällen geschieht dies auf eine ganz andere Art- und Weise:
Fliegen kommen frei Haus per Eier zu uns in die Wohnung

Unbemerkt kleben die kaum sichtbaren Eier an Lebensmitteln oder auch oftmals an organischen Materialien, die wir bei uns zu Hause stehen und lagern haben. Bei guten Entwicklungsbedingungen

Dabei suchen sie sich gerne Sachen die nach Buttersäure riechen. Denn von Substanzen die danach riechen, können sich später die schlüpfenden Larven ernähren.

Warum können Fliegen zu einem Problem werden?

Fliegen gelten neben Schaben, Pharaoameisen, Ratten- und Mäuse mit als größter Keimverschlepper. Dabei werden u.a. Viren, Bakterien, Protozoen (Urtierchen) und Helminthen (Würmer) auf den Wirt übertragen. Die Fliege kann aufgrund ihrer hohen Flugreichweite deshalb sehr viele Verunreinigungen verursachen. Gerade bei der Nahrungssuche und -aufnahme wird die Fliege zu einem Hygieneproblem!

Fliegen übertragen u.a. diese gefährlichen Mikroorganismen:

-Salmonellen
-E.Coli-Baktierien
-Campylobacter

Wie finden Fliegen Nahrung?

Fliegen können sehr gut riechen. Über mehrere hundert Meter weit, finden diese unsere Nahrung aber auch Abfälle. Gerne folgen sie dem Geruch von verdorbenen Lebensmitteln oder Exkrementen. Diese riechen unheimlich gut nach Buttersäure.

Zuckerhaltige Nahrung wie Kuchen oder Obst sind ein wichtiger Energielieferant. Doch auch Fleisch und Milch sowie Blut oder Eitersekret sind eine gelungene Abwechslung im Ernährungsplan der Fliege.

Wie nehmen Fliegen Nahrung zu sich

Da Fliegen nur verflüssigte Nahrung zu sich nehmen können, beginnt bei der Fliege der Verdauungsprozess schon vor der eigentlichen Nahrungsaufnahme. Die Fliege „spuckt“ dabei ein Verdauungssekret auf die gewünschte Mahlzeit um diese schneller aufsaugen zu können. Auch hierbei können Krankheitserreger auf das Lebensmittel übertragen werden. Anschließend trampeln diese mit Ihren Füßen auf dem gewünschten Essen herum. Diesen Vorgang nennt man „Vorkosten“. Durch kleine Härchen an den Vorderbeinen kann das Fluginsekt schnell und effizient schmecken. Für die Fliege spielt es dabei keine Rolle ob es sich um z.B. Hunde- oder Menschenkot handelt oder um einen leckeren Kuchen! Beides ist für die Fliege attraktiv. Eine Übertragung von Keimen und Bakterien ist dadurch sehr wahrscheinlich. Gerade deshalb sollten auch Restaurantbetreiber, Bäckereien, Metzger oder andere Lebensmittelvertreiber oder Lebensmittelproduzenten das Thema „Fliegen“ nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Was tun bei einem Fliegenbefall?

Ich habe geeignete Systeme und Mittel gegen Fliegen! Außerdem helfe ich Ihnen bei der Entscheidung und Standortwahl passender Geräte z.B. UV-Lampen zur regelmäßigen Fliegenbekämpfung.

Problematische Fliegenarten:

Schmetterlingsmücke „Clogmia albipunctata“ auch Schmetterlingsfliege genannt

  • Die „Schmetterlingsfliege“ gehört eigentlich zu den Mückenarten. Man kann diese gut an der starken Behaarung erkennen. Ihre Körpergröße liegt zwischen 1 bis 5mm. Die Form der Flügeldecken sind eher breit und oval gezeichnet. Dadurch erinnern sie ein wenig an Schmetterlinge. Neben den deutlich sichtbaren Flügeladern die längs vom Flügelansatz bis zum Flügelende verlaufen sind am Vorderrand des Flügels vereinzelt weiße kleine Punkte zu erkennen. Die Antennen sind stärker beharrt als bei anderen Insekten und Exoskelett wird ebenfalls von Haaren bedeckt.
  • Wie sehen die Larven der Schmetterlingsmücke aus?
  • Bei den Larven der Schmetterlingsmücke (Gattung Telmatoscopus) kann man den Kopf sehr deutlich erkennen. Die Form ist eher oval als rund.
  • Woher kommen die Schmetterlingsmücken?
  • Die Larven entwickeln sich hauptsächlich in flachen Gewässern oder kleinen Pfützen. Da die Schmetterlingsmücken auch gerne dreckige Gewässer aufsuchen, kann deren Lebensraum auch in der Kanalisation, im Abfluß, in Güllegruben oder in Kläranlagen liegen. Bei sehr feuchten Baumaterialien sind auch schon Entwicklungen von Mückenarten entdeckt.
  • Was kann man gegen die Schmetterlingsmücke tun?
  • Die Ursachenforschung ist nicht immer ganz einfach. Wie oben bereits erwähnt, kann man einen Befall zum Beispiel im Badezimmer oder Bereich der Toilette auf einen verschmutzten Abfluss zurückführen. Allerdings reicht es leider nicht, wie oftmals im Internet zu lesen, lediglich heißes Wasser in den Siphon zu gießen, um die Fliegen langfristig zu beseitigen. Eine gründliche Spülung mit einem Reinigungsschlauch und der Einsatz von Insektiziden führt eher zum gewünschten Erfolg.
  • Auch eine häufige Ursache sind stark verschmutzte Entlüftungsrohre. Über diese gelangen auch häufig die nervigen Fliegen in das Wassersystem. Ein montiertes Insektengitter kann hier ebenfalls hilfreich sein.

Dasselfliege (Oestridae)

Achtung bei gelben Fliegeneiern!

  • Dann handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um die Dasselfliege. Diese Fliegenart auch bekannt als Biesfliegen ernährt sich parasitisch von Säugetieren. Ihre Eier haben eine gelbliche Färbung. Die Eiablage der Dasselfliegen findet im Fell der Tiere statt – sehr häufig davon betroffen sind Pferde, aber auch an Verletzungen bei Katzen und Hunden, lässt sich die Dasselfliege gerne zur Eiablage nieder. Sollten Sie solche Fliegen auf Wunden entdeckten kontaktieren Sie bitte sofort einen Tierarzt!

„Stubenfliege“ Musca dmestica

Die große Stubenfliege gehört zu den schlimmsten Hygieneschädlingen. Über die Zeit hinweg tritt diese Fliegenart überall auf der Welt in nahezu allen Klimazonen auf.

  • Vorkommen und Bedeutung der Stubenfliege:
  • In unseren Breitengraden (gemäßigte Zone) tritt die Stubenfliege in den Sommermonaten (Mai bis Oktober) in Erscheinung. Doch auch im Winter sind die Fliegen präsent, jedoch versteckt in Fugen und Spalten meist von Gebäuden. Die Vermehrung in den Sommermonaten findet meist in der Nähe von Mülldeponien, Abfällen oder auch in Tierbetrieben statt. Dabei bereiten gerade Tierbetriebe den Fliegen eine ideale ganzjährige Entwicklungsmöglichkeit, in dem sie 24 Stunden: Wärme, Feuchtigkeit und Nahrung anbieten. Für die Nutztierhaltung sind die Fliegen ein großes Problem, da sie die Masttiere ständig in Unruhe halten und dadurch der Fleischansatz vermindert wird.
  • Die Entwicklung der Stubenfliege:
  •  Die Entwicklung einer Generation dauert bis zu 14 Tage. Dies ist hauptsächlich abhängig von der Temperatur die bei 20 bis 25 Grad liegen sollte. Daher findet die Hauptvermehrung auch in den Sommermonaten statt. Anders als bei anderen Fliegenarten findet die Entwicklung vollständig über ein sogenanntes „inaktives“ Puppenstadium statt. D.h. es findet keine sichtbare Verpuppung statt. Sobald Weibchen geschlüpft sind, beginnt die Vermehrung bereits nach ca. 14 Stunden. Erste Eier werden schon nach ca. 4 Tagen abgelegt. Jedes Gelege enthält über 100 Eier! In ihrem eher kurzen Leben, legt das Weibchen bis zu 800 Eier ab!
  • Die Lebenserwartung einer Stubenfliege liegt bei ca. 3 bis 6 Wochen!
  • Die Entwicklung der Stubenfliege: „Hilfe, hier sind plötzlich lauter Larven zu sehen!“
  •  Für die Verpuppung verlassen die Larven das Brutsubtrat und suchen trockenere Bereiche auf. Daher kommt es nicht selten vor, daß plötzlich richtige Straßen von Larven zu sehen sind! Dabei handelt es sich in den meisten Fällen um eine solche Massenabwanderung. In den dann aufgesuchten trockeneren Bereichen verpuppen sich dann die Larven zu Imagines. Nach ca. 3-4 Tagen schlüpfen dann schon die frischen Fliegen. Sobald die Fliegen aktiv sind, kopulieren diese schon wieder bereits nach 15 Stunden.
  • Ihre Lebensdauer beträgt 3-6 Wochen.
  • Die Ernährung der Stubenfliege?
  •  Als Nahrung sucht die Fliege bzw. die Larve sich organische Stoffe die viel Protein enthalten! Die Larven entwickeln sich im Kot von Säugetieren! Der Mist von Schweinen, Kälbern, Hühnern und Vögeln werden sehr gerne von Fliegen für die Eiablage aufgesucht! Denn die Maden lieben dieses Nahrungsangebot!
  • Gärende und verwesende Nahrungsreste z.B. aus Küchenbetrieben oder Privathaushalten, z.B. im Kompost oder der Mülltonne werden ebenfalls gerne aufgesucht. Zur Veranschaulichung: Aus 1 kg günstigen Nahrungssubstrat können sich bis zu 10.000 Fliegen entwickeln!
  • Welche Probleme verursachen Stubenfliegen?
  • Stubenfliegen zählen auch zu den Hygieneschädlingen. Denn sie kann bei reichhaltigem Nahrungsangebot und günstigen Lebensbedingungen nicht nur sehr lästig werden. Der Fliegenkot kann zur Wertminderung bei Landwirtschaftlichen Produkten führen. Eine Belästigung von Fliegen in Wohngebieten die in der Nähe von Tierställen oder Müllhalden liegen wird häufig beobachtet.
  • Krankheitsübertragung durch die Stubenfliegen
  •  Da die Stubenfliege praktisch alle organischen Materialien aufnehmen und verdauen kann, solange der Speichelzufluß dies ermöglicht, bzw. verflüssigt aufgesaugt werden kann können bei diesem Vorgang Krankheiten übertragen werden. Dabei wurden bisher an Fliegen Typhus, Colera, Diarrhea, Dysenterie, Tuberkulose und Salmonellen nachgewiesen. Auch prasitische Wurmarten wurden entdeckt.

Fruchtfliegen (Fam. Drosophilidae)

 

  • Fruchtfliegen sind gut an ihrem massenhaften auftreten und an ihrer geringen Größe gut zu erkennen. Die bekanntesten Arten sind die „kleine Essigfliege“ oder die „Fruchtfliege“ Drosophila melanogaster Meigen.
  • Wo treten Fruchtfliegen überall auf?
  • Fruchtfliegen findet man im Sommer und Herbst meist in Gebäuden und Wohnungen. Dabei findet man sie häufig in Obstlagern, Küchen, Mostereien und Keltereien. In Wohnungen finden Fruchtfliegen meist im Abfall, am Obstkorb oder hinter Verkleidungen meist in der Küche ihren Lebensraum.
  • Wie sehen die Fruchtfliegen aus?
  • Fruchtfliegen sind ca. 2 bis 4 mm lang und sind hell- bis dunkelbraun gefärbt. Deutlich sichtbar sind die roten Augen. Die Larven der Fruchtfliege werden bis zu 8mm lang. Es besteht jedoch auch eine Verwechslungsgefahr mit Dungfliegen, Buckelfliegen oder Abwasserfliegen.
  • Wie entwickeln sich Fruchtfliegen?
  • Die Weibchen legen ihre weiß gefärbten Eier an faulenden Früchten oder Gemüse ab. Dies können bis zu 500 Stück sein! Dabei ragen die Eier ein Stück aus dem Nährsubstrat heraus, dies sorgt für eine ausreichende Nahrung. Die Larven schlüpfen bereits nach 30 Stunden! Für die Verpuppung benötigen diese dann nur noch 5 bis 6 Tage.
  • Hilfe, hier sind plötzlich lauter Larven zu sehen!
  • Für die Verpuppung verlassen die Larven das Brutsubtrat und suchen trockenere Bereiche auf. Daher kommt es nicht selten vor, daß plötzlich richtige Straßen von Larven zu sehen sind! Dabei handelt es sich in den meisten Fällen um eine solche Massenabwanderung. In den dann aufgesuchten trockeneren Bereichen verpuppen sich dann die Larven zu Imagines. Sobald die Fliegen aktiv sind, kopulieren diese schon wieder bereits nach ca. 2 Tagen. Ihre Lebensdauer beträgt bis 4-5 Wochen.
  • Welche Schäden richten Fruchtfliegen an?
  • Fruchtfliegen übertragen Mikroorganismen (z.B. Bakterien) auf Lebensmittel die dadurch verdorben werden. Fäulnisprozesse an pflanzlichen Lebensmitteln werden durch die Aktivität der Larven beschleunigt. Allerdings werden Krankheiten in der Regel nicht übertragen.
  • Im Restaurant sorgen die kleinen Fliegen eher für eine unangenehme Überraschung!

„Fleischfliegen“

 

  • Die Fleischfliegen aus der Familie Calliphoridae entwickeln sich hauptsächlich in Aas, aber auch in Fleischprodukten. Die Larven entwickeln sich dabei im Fleisch, aber auch in Fisch, Kadavern und auch an Käse!
  • Achtung Eiablage auch im Kühlschrank!
  • Eine Besonderheit bei dieser Fliegenart gibt es bei der Eiablage. Diese erfolgt, nicht wie bei den meisten anderen Fliegenarten bei milden Temperaturen, sondern auch bei Kühlschranktemperaturen zwischen 4-6 Grad!!
  • Die Fleischfliege sieht verdammt gut!
  • Durch ihr sehr gut ausgebildetes Sehvermögen, kann die Fleischfliege gezielt geeignete Brutstätten erkennen. Deshalb sucht diese gezielt auch Küchenbereiche auf um ihre Eier auf tierischen Nahrungsmitteln abzulegen. Außerhalb von Gebäuden werden gerne Abfallbehälter aufgesucht.
  • Die Larven gehen auf Wanderschaft!
  • Um sich von der Larve zur Fliege weiterzuentwickeln gehen auch hier die Larven auf Wanderschaft um trockenere Bereiche aufzusuchen. Dabei verlassen sie ihr Nahrungssubstrat.
  • Massiver Hygieneschädling!
  • Da sich die Fliegen und Larven hauptsächlich an Kadavern und Abfällen aufhalten, gehören diese Arten zu den wichtigsten Krankheitsüberträgern!

„Schmeissfliegen“

 

  • Die Schmeissfliegen sind weltweit sehr verbreitet! Auffällig ist ihr lautes Fluggeräusch welches durch die Vibration der Flügel und durch Reibung am Panzer verstärkt wird. Die Schmeissfliege wird daher auch im Volksmund „Blauer Brummer“ oder „Brummfliege“ bezeichnet.
  • Aussehen der Schmeissfliege:
  •  Die Schmeissfliegen sind bis zu 14mm lang und haben eine schwarze Färbung. Auffällig ist dabei der schillernde Hinterleib.
  • Die Entwicklung der Schmeissfliege:
  • Weibchen legen bis zu 700 Eier ab. Schon nach ca. 12 Stunden schlüpfen die ersten Larven. Die Eilarven dringen rasch in das Brutsubstrat ein, etwa in totem Gewebe oder verkrusteten Wunden! Die ausgewachsenen Larven verlassen dann die Nahrungsquelle und suchen trockene Bereiche auf. Dort angekommen hüllen sie sich dann mit einer Puppe ein. Dort verweilen sie dann 5 bis 25 Tage. Der komplette Entwicklungszyklur wird in Mitteleuropa in ca. 4 Wochen durchlaufen. Die Lebensdauer der Schmeissfliege schätzt man auf ca. 2 Monate.
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  • Die Maden der Schmeissfliegen entwickeln sich in Aas sowie in Fleisch, Wurstsorten, Fisch, Käse und anderen eiweißhaltigen Produkten. Weibchen finden diese Lebensmittel aufgrund ihres sehr guten Geruchssinns! Aber nicht nur im Lebensmittelbereich oder in fleischverarbeitenden Betrieben finden Schmeissfliegen ihren Lebensraum. Auch in Privathaushalten, Mülltonnen, Müllhalden oder auf verendenden Tieren oder Kadavern treten die Schmeissfliegen verstärkt auf!
  • Die Schmeissfliege kann sich von den meisten organischen Substanzen ernähren, die durch den Speichel vorverdaut und aufgesaugt werden können. Dies können neben Pflanzensäften, organischen Abfällen auch Kot bzw. Exkremente sein!
  • Der Hauptaktivitätszeitraum der Schmeissfliege:
  • Die Hauptsaison der Schmeissfliege ist von Mai bis Oktober. Die Überwinterung findet in Spalten und Ritzen in Gebäuden oder durch Larven oder Puppen statt. Nachts halten sich die Fliegen meist in Bodennähe im Bereich ihrer Futter- und Brutbereiche auf.