• Deutsche Schabe
• Waldschabe 
• Orientalische Schabe 
• Braunbandschabe 

Die Deutsche Schabe findet ihr Zuhause auch in Mitteleuropa. Hier kann sie sich vor allem in warmer und feuchter Umgebung prächtig entwickeln. Die Deutsche Schabe kommt ursprünglich nicht aus Deutschland, auch wenn man es durchaus aufgrund des Namens denken kann! Diese Schabenart wurde von einem Deutschen Forscher entdeckt und daher der Wort-Teil „germanica“.

Deutsche Schabe mit den markanten zwei Streifen am Kopf

Wo tritt die Deutsche Schabe besonders häufig auf?

Häufig anzutreffen ist die Deutsche Schabe in:

• Großküchen
• Bäckereien
• Lebensmittelbetrieben
• Restaurants
• Kantinen
• Schwimmbädern
• Flüchtlingsunterkünften
• Krankenhäusern
• Kindergärten/Schulen
• Gewächshäusern

Aber auch nicht weniger stark vertreten ist die Deutsche Schabe auch in:

• Wohnhäusern
• Mehrfamilienhäusern

und dabei wird privat und gewerblich nicht unterschieden!

Gemütlich warm aber nicht unbedingt feucht muß es sein!

Zwischen 7 und 12°C zeigt die Deutsche Schabe nur noch eine eingeschränkte Aktivität. Sinkt die Temperatur auf unter 4°C, so ist Blattella germanica nicht mehr in der Lage sich fortzubewegen. Dennoch ist selbst in Deutschland eine Überwinterung im Freiland möglich. Die Entwicklungsdauer von der Eiablage bis zur letzten Häutung ist bei der Deutschen Schabe von der Temperatur abhängig. Sie beträgt bei 30°C 41 Tage und kann sich bei 22°C auf bis zu 244 Tage verlängern. Die Eikapseln der Deutschen Schabe können sogar Temperaturen von bis zu – 22°C ausgesetzt sein, ohne dass die sich in ihnen entwickelnden Larven geschädigt werden. In Räumen, in denen eine Durchschnittstemperatur von 30°C herrscht, können pro Jahr drei bis vier Generationen von Blattella germanica entstehen. Ein Weibchen der Deutschen Schabe kann im Lauf seines Lebens insgesamt 150 bis 200 Eier produzieren.

Die orientalische Schabe (Blatta orientalis)

Diese Art aus der Schabenfamilie tritt häufig in Innenstädten auf. Sie hat andere Lebensgewohnheiten als die Deutsche Schabe oder die Waldschabe. Zudem sind die Entwicklung und die Bekämpfung deutlich anders als bei den erst genannten. Daher erwähne ich diese Art gesondert.

Wie sieht eine orientalische Schabe aus?

 Die Orientalische Schabe (Blatta orientalis) erscheint auf den ersten Blick schwarz. Bei genauer Betrachtung jedoch sieht man eine leichte dunkelbraune Färbung. Eine deutliche Unterscheidung zur Deutschen- oder Bernsteinschabe gibt es hinsichtlich der Größe. Die orientalische Schabe wird bis zu 3 cm groß! Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind die Flügel auf dem Rückenschild. Dessen Flügel sind nur als Ansatz zu erkennen. Weibchen haben nur noch sehr kleine Flügelreste, bei den Männchen werden nur 2/3 des Hinterleibs bedeckt.

Wo leben nun die orientalischen Schaben am liebsten?

Genauso wie die Waldschaben haben es die Orientalischen Schaben gerne feucht und warm. Tagsüber bleiben sie jedoch in ihren Verstecken. Da die Tiere im Vergleich zu anderen Schabenarten relativ schlecht klettern können, liegen ihre Verstecke meist im Bodenbereich Das können Kabelkanäle, Wandverkleidungen, kaputte Fliesen, Steckdosen sein. In der Nacht gehen die orientalischen Schaben dann auf Nahrungssuche.

Wie entwickeln sich die orientalischen Schaben?

Eine weitere große Unterscheidung zu anderen Schabenarten ist die Entwicklung und das Lebensalter. Diese Schaben können bis zu 2 Jahre überleben! In dieser Zeit legt das Weibchen bis zu 200 Eier. Diese Eier werden in einer sehr harten Eikapsel abgelegt, in der sie hervorragend gegen äußere Einwirkungen geschützt sind.

Sind orientalische Schaben ein Problem?

Orientalische Schaben, auch im Volksmund als „Küchenschaben“ bezeichnet, können zahlreiche Infektionskrankheiten übertragen. Bakterien können aufgrund der feuchten Körperoberfläche viele Stunden dort bestehen und so in den Laufbereichen verteilt werden. Auch deren Kot verteilt massiv Krankheitserreger.

Waldschaben

Bei den einheimischen Schaben der Gattung Ectobius gibt es diverse Arten die sich mittlerweile vermehrt auch in Wohnungen und Büros aufhalten. Sehr häufig tritt bei uns die Bernsteinwaldschabe (Ectobius vittiventris) auf.

Sie ist nicht ganz so groß wie die vergleichbare Deutsche Schabe. Die Waldschabe wird nur bis zu 15mm groß. Ihre gut ausgebildeten Flügel lässt sie daher auch durch die Luft fliegen. Ihren Namen hat sie durch die bernsteinfarbene Färbung des Zentrums des Halsschilds.

Waldschaben leben üblicherweise im Freiland und verirren sich immer wieder in Gebäuden. Früher war die Waldschabe eigentlich kein Problem und wurde nur auf Kundenwunsch bekämpft. Durch die zunehmenden starken Regenschauern und des Haus- und Gebäudebaus immer in Verbindung mit direkt angrenzender Bepflanzung, wird die anscheinend stark angestiegene Population von uns Menschen ebenfalls festgestellt.

Die Waldschabe überlebt normalerweise nur kurzzeitig in trockener Umgebung. Sie kann jedoch z.B. bei Zimmerpflanzen mit Hydrokultur dennoch überleben und sich auch dort vermehren.

Geht von der Waldschabe eine Gefahr aus?

Zum aktuellen Zeitpunkt geht man noch nicht davon aus, daß die Waldschabe anders als die Deutsche Schabe als Vekor für Krankheitserreger gilt. Sie sorgen jedoch mit ihrem mittlerweile verstärkten Auftreten, immer wieder für Unruhe. Eine Bekämpfung mit Schabengelen kann auf Wunsch natürlich durchgeführt werden.

Achtung Verwechslungsgefahr:

Die Bernstein Waldschabe kann von Laien leicht mit der Deutschen Schabe oder der Braunbandschabe verwechselt werden. Bei genauer Betrachtung fehlt der Waldschabe aber 2 schwarze Streifen am Halsschild, also auf der Oberseite direkt am Kopf anschließend. Die Ectobius vittiventris hat zudem zusätzlich gut erkennbare dunkle Punkte am Rand der Flügeldecken.

Und vor allem, die Waldschabe kann fliegen! Sollten Sie also einen „Käfer“ umherfliegen sehen, der einer Schabe ähnelt, dann ist es mit großer Sicherheit eine Waldschabe.

„Nach seinen ersten Sektionen untersuchte Fibiger über 1000 Mäuse- und Rattenmägen, fand aber in keinem Exemplar ein „Spiropterakarzinom“. Fibiger wollte seine Arbeiten auf diesem Gebiet schon einstellen, als er bei Ratten aus einer Kopenhagener Zuckerfabrik die gesuchten Tumoren und Nematoden fand. Er bemerkte in der Fabrik eine Vielzahl von Schaben, was ihn vermuten ließ, dass die Schaben Zwischenwirte für Gongylonema neoplasticumsind.^[34] In Laborversuchen identifizierte Fibiger tatsächlich dieAmerikanische Großschabe (Periplanetaamericana) und die Gemeine Küchenschabe (Blatta orientalis) als Zwischenwirte für Gongylonema neoplasticum. Es gelang ihm, Gongylonema neoplasticum auch auf die Deutsche Schabe (Blattella germanica[# 4]) als Zwischenwirt zu übertragen.“
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Spiropterakarzinom

Grundsätzlich darf man keinen Befall von Schaben jeder Art als harmlos darstellen! Sei der Befall auch noch so klein. Durch ihre sehr geringe Größe halten sich Schaben oftmals in sehr schmutzigen Bereichen auf, die wir oftmals normalerweise gar nicht zu Gesicht bekommen. Dies bedeutet, auch wenn Ihre Wohnung sauber scheint, liegt in den meisten Fällen viel alter Schmutz hinter Abdeckungen, Verkleidungen, Kanälen wo man für gewöhnlich nicht putzt oder putzen kann. Schaben durchlaufen jedoch diese Hohlräume ebenfalls und nehmen dadurch gefährliche Erreger mit auf um diese dann auf unseren Möbeln, Tischen, Fliesen oder im Geschirrschrank oder auf Lebensmitteln wieder zu verteilen!

Oftmals lässt sich der tatsächliche Befallsumfang nicht ohne weiteres feststellen. Die meisten Schabenarten sind lichtscheu und verstecken sich daher in dunklen Ritzen, hinter Verkleidungen in Kabelkanälen etc. Ist das Licht erst einmal eingeschaltet, sind die gesunden Schaben schon in ihren Verstecken verschwunden. Langsame Tiere sind häufig krank und werden daher viel eher entdeckt.